Musik die bewegt
molto vocalis – der Mössinger Chor
Aktuelles
Projektsänger für Beethoven gesucht
Am 25. Januar 2026 führt der Konzertchor molto vocalis aus Mössingen in der Peter-und-Paulskirche die Messe in C-Dur op. 86 und die Fantasie für Klavier, Chor und Orchester in c-Moll op. 80 von Ludwig van Beethoven auf. Für dieses Konzert können ab jetzt gerne noch Sängerinnen und Sänger projektweise zum Chor dazukommen. Insbesondere im Alt und bei den Männerstimmen freuen wir uns über Verstärkung.
Die Proben finden immer donnerstagabends von 19.30 Uhr bis 22.00 Uhr im Musiksaal der Farrenbergschule statt. Weitere Infos bei Chorleiter Ronald Hirrle unter Tel. 271142 oder unter moltovocalis@gmx.de.
Konzerte von molto vocalis Open Air und Indoor
Vielfache Dramatik in Melchingen
Dramatik gab es beim 22. Melchingen-Event des Konzertchores molto vocalis gleich in mehrfacher Hinsicht. Zuerst äußerlich angesichts der schwierigen Wetterlage. Zwei Stunden vor Konzertbeginn goss es am Samstag in der Burgruine Hohenmelchingen noch in Strömen. Abgedeckte Musikinstrumente und nasse Stühle verhießen nichts Gutes. Doch kurz darauf riss der Himmel auf. Die Chormitglieder machten den „schönsten Konzertsaal der Alb“ im Handumdrehen wieder bespielbar und das Wetter hielt, bis nachts wieder die Fledermäuse im Fackelschein über den Burgmauern kreisten.
Am Sonntag dann genau das Gegenteil: Drei Stunden vor Konzertbeginn schien noch alles bestens, allerdings verhieß nun die Wettervorhersage nichts Gutes. Im letztmöglichen Moment dann die Entscheidung: Wir verlegen das Konzert in die Melchinger Gemeindehalle. Fliegender Wechsel, Abbau und Aufbau von Bühne, Technik, Bestuhlung und Catering innerhalb von zwei Stunden – rekordverdächtig. Um 20 Uhr zeigte sich dann, dass es die richtige Entscheidung war: Draußen Gewitter, drin energiegeladene Musik zu „Love and Peace“, dem diesjährigen Motto der Konzerte.
Mit diesen beiden Wörtern war klar, dass es auch viel musikalische Dramatik geben würde. So nahm der Chor unter der bewährten Leitung von Ronald Hirrle das Publikum mit zu Freude wie Trauer. Der Klassiker „This magic moment“ und Ed Sheereans “Perfect” drückten Jubel und Glück aus, Adeles „Someone like you“, Enyas „Only time“ oder Paul McCartneys „Let it be” dagegen Unsicherheit, Trennungsschmerz und Verlust.
Die Beatles waren gleich mit noch sechs weiteren Songs vertreten: „Help!“, „Lady Madonna“, „Yesterday“, „Here comes the sun“, „Hey Jude“ und dem titelgebenden „All you need is love“. Moderator Uwe Braun-Dietz wies auf die Genialität der „Fab Four“ hin, die vielen Facetten der Liebe musikalisch zum Leuchten zu bringen.
Dramatik und geballte Energie spürte man auch bei allen Solostücken. Wenn Ingrid Seidel leidenschaftlich von der „Power of Love“ sang – im Original von Jennifer Rush – und Rainer Ulbrich Meat Loafs „I’d do anything for Love“ gemeinsam mit Martina Eyassu regelrecht inszenierte, ließ das niemanden kalt. Begeisterter Applaus, genauso wie auch beim Quartett von Martina Eyassu, Laura Güldikenoğlu, Katja Jatzek und Ingrid Seidel. Mit „The man I love“ und „Besame mucho“ brachten sie zwei Klassiker zum Klingen. Besonders berührend weiterhin: Das Duett von Laura Güldikenoğlu und Ingrid Seidel vom „Wind beneath my wings“, einer Dankeshymne an alle die, die andere „zum Fliegen“ bringen.
Nachdenklich wurden die Töne schließlich im letzten Drittel des Konzertes, als es um Frieden und das Miteinander ging. „Leningrad“, solistisch erneut von Rainer Ulbrich und „We are the World“ appellierten an Mitmenschlichkeit. Ein John-Lennon-Medley lud mit „Imagine“ zum Träumen und mit „Give peace a chance“ zum Friedenstiften ein. Ein weiterer emotionaler Höhepunkt: „We shall overcome“, die Hymne der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung voller Kraft und Hoffnung.
Musikalisch begleitete eine Live-Band mit Edgar Müller (E-Piano), Bernd Huber (E-Gitarre), Daniel Pommranz (Bass) und Joachim Gröschel (Schlagzeug) Chor und Publikum durch alle musikalische Dramatik – bis sich zuletzt alle vereint bei „Wir fliegen durch die Nacht“ in den Himmel träumten, einmal Indoor und einmal Outdoor.
Open-Air-Konzert von molto vocalis
Love and Peace in Melchingen
Zwei große Worte voller Sehnsucht und Hoffnung stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Sommer-Open-Airs von molto vocalis in der Burgruine Hohenmelchingen: Liebe und Friede. Sie sind zwei Titeln entnommen, für die Ex-Beatle John Lennon verantwortlich ist. „All you need is love“ und „Give peace a chance“ singt der Konzertchor aus Mössingen am 19. und 20 Juli unter der Leitung von Ronald Hirrle.
Insgesamt sieben Titel der „fab four“ aus Liverpool werden zu hören sein, aber auch starke Lieder von starken Frauen wie Adele, Jennifer Rush oder Enya. Ebenfalls musikalisch dabei sind Meat Loaf, Ed Sheeran und Billy Joel und noch viele mehr. Alle Stücke beschreiben das Leben wie es ist und singen von dem, wie wir es uns ersehnen: Gefüllt mit Liebe und mit Frieden. Gerade momentan scheint dies in unserer Welt verloren zu gehen im Großen wie im Kleinen. Das Konzert will deshalb daran erinnern, worauf es wirklich ankommt, und was zählt im Leben.
Begleitet wird der Chor wie in jedem Jahr von einer Live-Band mit Edgar Müller (Piano), Bernd Huber (E-Gitarre), Daniel Pommranz (Bass) und Joachim Gröschel (Schlagzeug). Moderation: Uwe Braun-Dietz.
Am Samstag ist der Beginn um 20.30 Uhr, am Sonntag dann um 19.30 Uhr. Und wenn im Laufe des Konzerts dann die Dämmerung zur Nacht wird, leuchtet die Burgruine in goldenem Licht und zaubert zusammen mit der Musik unvergessliche, magische Momente.
Eintritt: 18 €, Schüler+Studierende, 8 €.
O Fortuna – große Oper im Quenstedt-Gymnasium
Fortuna, das Schicksal mit all seinen Facetten zwischen Glück und Unglück, stand im Mittelpunkt des Opernkonzerts von molto vocalis am 29.März in der Quenstedt-Aula. Der Konzertchor aus Mössingen entführte die Besucherinnen und Besucher dabei in vier Opernwelten, von denen – Zufall oder nicht – drei in Sevilla angesiedelt sind. Spanien scheint für Komponisten offensichtlich das Land für die großen dramatischen Themen und Emotionen zu sein, zumindest für George Bizet, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven.
Ersterer lässt das Liebesdrama „Carmen“ dort spielen und der Chor eröffnete die Szene mit einem der Eingangsstücke der Oper, „La cloche a sonné“. Junge Männer und Soldaten lungern an der Zigarettenfabrik herum und warten auf die attraktiven Arbeiterinnen, um ihnen dort den Hof zu machen. Als dann die Hauptfigur, Carmen erscheint, richten sich aller Augen auf sie und sie singt die berühmte Habanera: „Die Liebe ist ein wilder, rebellischer Vogel – nimm dich in acht!“ Mezzosopranistin Ingrid Seidel brillierte hier und fesselte, ganz im Stil der Carmen, auch in den beiden folgenden Soli, dem „Chanson Séguidille“ und dem „Chanson Bohème“ das Publikum.
Überhaupt lag an diesem Abend ein großer Schwerpunkt auf den Solisten. Gleich zweimal hintereinander nahm Martina Eyassu (Sopran) das Publikum erneut mit nach Sevilla, diesmal zu Mozarts „Hochzeit des Figaro“. Als Gräfin Almaviva flehte sie hingebungsvoll: „Porgi amor, qualche ristoro,” (Hör mein Flehn, o Gott der Liebe) und fragte direkt darauf als Knappe Cherubino: „Voi, che sapete, che cosa è amor” (Sagt, holde Frauen, ist das Liebe?) Laura Güldikenoğlu (Sporan) und erneut Ingrid Seidel zickten sich als Marcellina und Susanna musikalisch an. Der Chor rahmte das Ganze mit zwei Chören, “Giovanni liete” und “Amanti costanti”.
Beethovens Oper „Fidelio“ schließlich schildert die Treue und Liebe von Leonore, deren Mann Florestan zu Unrecht im Kerker einsitzt, und der es als Knappe Fidelio verkleidet gelingt, diesen zu befreien. Chorleiter Ronald Hirrle suchte aus diesem thematisch recht düsteren Stück, in dem es um Gewaltherrschaft und Ungerechtigkeit geht, vier hoffnungsvolle und positive Stücke aus: Das Quartett „Mir ist so wunderbar“ mit Laura Güldikenoğlu, Ingrid Seidel, Helmut Huerkamp und Ronald Hirrle selbst als Sänger und danach das, so Hirrle, „sehr schwere Duett“ zwischen Leonore und Florestan, „O namenlose Freude“, das Martina Eyassu und Rainer Ulbrich bravourös vortrugen.
Die Herren des Chores markierten die Wendung zum Guten in der Oper, als sie den Chor „O welche Lust, in freier Luft den Atem leicht zu heben“ sangen. Nach langer Zeit „in des Kerkers Gruft“ sehen die Gefangenen hier erstmals wieder Tageslicht, als sie vor ihre Zellen dürfen.
Ein Vorgeschmack auf das große Finale, als aus Madrid Minister Don Fernando (Hans-Jürgen Glockner) kommt, um den Machenschaften des bösen Gouverneurs Don Pizarro ein Ende zu bereiten. Erneut Rainer Ulbrich als Florestan und Martina Eyassu als Leonore, sowie Helmut Huerkamp (Jaquino), Wolfgang Scheuing (Roco) und Laura Güldikenoğlu (Marzeline) bilden gemeinsam mit ihm ein Sextett, das in dramatischem Wechselspiel mit dem Chor das unbeschreibliche Glück dieses Augenblicks besingt und den Mut und die Treue der tapferen Leonore bejubelt – ein furioses Opernfinale, das das Publikum begeistert applaudieren ließ.
In Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ schließlich steht ebenfalls eine Frau im Mittelpunkt: Die Japanerin Cio-Cio-San. Laura Güldikenoğlu verkörperte die „Butterfly“ genannte tragische Heldin der Oper in der herzzerreisenden Arie „Un bel die vedremo“ (Eines schönen Tages sehen wir uns wieder) eindrücklich. Atemlose Stille herrschte, als sie, als Geisha kostümiert, sehnsuchtsvoll von der Hoffnung auf die Rückkehr ihres Geliebten Pinkerton aus Amerika sang.
Wie immer nahm der Chor die Gäste auch mit verschiedenen Kostümierungen und dem Bühnenbild mit in die Welt der Oper. Begleitet wurde das Ensemble dabei virtuos von Regina Böpple am Flügel. Einfühlsam und präzise ging sie auf all die verschiedenen Stimmungen der unterschiedlichen Stücke ein. Großer Applaus ebenfalls für sie.
Als Klammer um den von ihm zusammengestellten Abend legte Ronald Hirrle Stücke aus den „Carmina Burana“ von Carl Orff. „Ecce Gratum“ preist den Frühling und „Blanziflor et Helena“ die Liebe und die weibliche Tugend. Auftakt und Abschluss markierte jedoch das titelgebende, bekannte Stück „O Fortuna“, wuchtig vorgetragen von den Sängerinnen und Sängern des Chores.
Ronald Hirrle, der auch die Moderation des Abends innehatte, wünschte den Besucherinnen und Besuchern, dass sie immer oben auf dem Schicksalsrad bleiben mögen, dabei jedoch nicht die vergessen sollten, die gerade unten wären. Passend dazu erklang als Zugabe Verdis „Va, Pensiero“ – flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen.
Der Chor sucht für seine weitere Arbeit Verstärkung in allen Stimmgruppen, besonders im Bass. Im Mai beginnen wir mit unseren Vorbereitungen für unsere Konzerte in der Burgruine Hohenmelchingen am 19. Und 20. Juli. Bei Interesse melden Sie sich einfach bei Chorleiter Ronald Hirrle (Tel.: 0 74 73 – 27 11 42) oder Vorstand Laura Güldikenoğlu (E-Mail: moltovocalis@gmx.de)
„O Fortuna“
Konzert von molto vocalis am Samstag, 29. März in der Aula des Quenstedt-Gymnasiums Mössingen.
Unter den Motto „O Fortuna“, singt der Konzertchor molto vocalis aus Mössingen am Samstag, 29. März ab 19.00 Uhr in der Aula des Quenstedt-Gymnasiums Lieder, Arien und Chöre aus verschiedenen Opern.
Fortuna, das Schicksal in allen verschiedenen Formen des menschlichen Daseins steht im Mittelpunkt dieses Abends. Wie ein Rad sich dreht, so kann auch das Schicksal sich von Glück zu Unglück wenden und auch wieder zurück. „O Fortuna – statu variabilis“ – „O Schicksal, wie veränderlich bist du“. Davon handelt der Abend thematisch.
Inhaltlich geht es dabei um Liebe, um Verlassensein und Befreiung, Eifersucht und Glück, um die Höhen und Tiefen des menschlichen Seins. In Stücken aus Bizets „Carmen“ und Beethovens „Fidelio“ stehen starke Frauen im Mittelpunkt. „Figaros Hochzeit“ von Mozart und „Madame Butterfly“ von Puccini entführen in andere Zeiten – und Stücke aus den Orffschen „Carmina Burana“ nehmen musikalisch mit in die mittelalterliche Gedankenwelt, rahmen den Abend und schließen symbolisch die Drehung des Schicksalsrades ab: Fortuna Imperatrix mundi – das Schicksal ist die Herrscherin der Welt.
Chor und Solisten unter der Leitung von Ronald Hirrle werden von Regina Böpple am Flügel begleitet.
Eintritt 16,- € (Schüler/Studierende 8,- €), Karten nur an der Abendkasse.